NEUES AUS ALTEN REIFEN – VON SPORT BIS LADUNGSSICHERUNG

Neues aus alten Reifen - von Sport bis Ladungssicherung

SCHRITT FÜR SCHRITT VON TRIPTIS IN DIE WELT

Ein warmer Frühlingstag in Pretoria. Die Abendsonne steht tief am Himmel und hüllt die Vorstadt in orangerotes Licht. Perfektes Laufwetter, denkt die junge Geschäftsfrau, während sie nach einem vollen Bürotag ihre Runden auf dem Dach des Fitnessstudios dreht. Eine Laufbahn, auf der man dem südafrikanischen Himmel ein Stück näher ist. Zumindest fühlt es sich so an, wenn man den Blick von hier oben über die Häuser schweifen lässt. Nach und nach verwandelt sich das Häuser- in ein Lichtermeer ringsum. Schritt für Schritt fällt der Stress des Tages von ihr ab.
Schritt für Schritt, für Schritt, für Schritt – sie genießt den Rhythmus ihres Laufs auf der Bahn. Spürt, wie ihre Füße den Boden berühren. Und ahnt nicht, dass dieser Boden aus Triptis im fernen Thüringen kommt… Hier in Olympus, einem Vorort Pretorias trainieren Fitnessbegeisterte auf einer Laufbahn, die die Thüringer Firma PVP hergestellt und auf dem Dach des neu gebauten Gebäudes der Fitnesskette Planet Fitness verlegt hat.

„Wir lieben Herausforderungen!“Neues aus alten Reifen - von Sport bis Ladungssicherung\

Eine echte Herausforderung für die Architekten und Statiker, einen kompletten Running Track auf ein Gebäudedach aufzubringen. Und eine Herausforderungen für die Spezialisten aus Triptis: Fußböden für Fitnessstudios und Laufbahnen sind für sie nichts Neues, aber das Material so zu entwickeln, dass die südafrikanische Sonne ihm nicht zusetzt, war für die Tüftler aus dem eher nasskalten Thüringen eine Herausforderung. Bei durchschnittlich 300 Sonnentagen musste das Material besonders widerstandsfähig und vor allem UV-beständig sein. PVP-Geschäftsführer Max Madelung, selbst in Südafrika geboren, ist der Stolz über das gelungene Projekt anzumerken. Er liebt Herausforderungen. Wie seine Frau, Dr. Susanne Madelung, mit der er PVP 2003 zusammen gegründet hat. Sie ist Chemikerin und ihre Augen leuchten, wenn sie von komplexen Rezepturen erzählt und davon, wie Probleme und Anfragen ihrer Kunden sie zu immer neuen Innovationen antreiben. Ihr Geschäft? Gummigranulate. „Klingt nicht besonders sexy, ist es aber“, lacht sie. Man glaubt es ihr sofort, wenn man sie voller Enthusiasmus von ihrem Geschäft sprechen hört. „Wir sind kein riesiger Konzern, kein unbeweglicher Tanker, vielleicht eher ein Speedboot. Wir arbeiten flexibel, schnell, innovativ und sind immer nah dran an den individuellen Bedürfnissen unserer Kunden“, erzählen die beiden Unternehmer. „Unsere Kunden sind nicht nur Kunden, sie sind Partner“, betont Max Madelung.
Als einer der wenigen Hersteller weltweit deckt PVP die komplette Prozesskette ab – von der Granulatherstellung aus Altreifen über die Idee und das Konzept bis zum fertigen Endprodukt. PVP fertigt Sportmatten, Schallschutzmatten und Antirutschmatten für Industrie, Handwerk, Handel, für die Sport- und Freizeitbranche ebenso, wie für den Bau. Und das weltweit. 65 % der  Produktion geht von Triptis aus in 27 Länder der Welt, darunter England, Südafrika, Australien und Hongkong. Und das Emirat von Katar, wo Sportbelag von PVP den königlichen Pferden des
Schahs zu Füßen liegt.

Abgefahren! Innovative Produktvielfalt aus Altreifen

Mit einem Team von etwa 70 Mitarbeitern hat PVP in den letzten Jahren über 500 verschiedene Produkte entwickelt. 30.000 Tonnen Altreifen verarbeitet PVP dafür jährlich. Doch nicht jeder alte Reifen hat das Zeug dazu, dass im nächsten Leben teure Pferde auf ihm traben oder er unter der südafrikanischen Sonne begeisterten Läufern den Boden bereitet. Die strenge Qualitätskontrolle, die sich über die gesamte Produktion erstreckt, beginnt bereits beim Einkauf. Nur fünf Prozent der Altreifen kommen überhaupt als Rohstoff infrage. In einem mechanischen Verfahren werden die Bestandteile der Reifen getrennt: Gummi, Textilfasern und Stahl. In riesigen Granuliermaschinen wird Gummigranulat in verschiedenen Korngrößen hergestellt, mit Polyurethan gebunden und zu riesigen Ballen verpresst. Mit seiner Technologie erfüllt PVP die höchsten Qualitätsstandards nach DIN EN ISO 90001, EN ISO 14001, EN ISO 50001 und Indoor Air Comfort GOLD. Und verursacht dabei kaum Abfall: Alle Gummiabfälle, die während der Produktion entstehen, werden gesammelt, granuliert und neuen Produkten zugeführt. Um 20 % hat PVP die benötigte Menge an fossilen Brennstoffen seit 2016 reduziert. Und sie haben sich fest vorgenommen, immer noch besser zu werden in einer umweltfreundlichen Beschaffung und in der Reduzierung des CO2-Ausstoßes.

Gut gesichert unterwegsNeues aus alten Reifen - von Sport bis Ladungssicherung

Nach dem Aushärten werden die Gummiballen in einem speziellen Verarbeitungsverfahren zu Rollen oder Platten verarbeitet. Dann entstehen Produkte wie SPORTMAT als Boden für Fitnessstudios oder den Pferdesportbereich, ACOUSTICMAT für den Schallschutz, PROTECTMAT für den Bautenschutz oder TRANSMAT für die Transportsicherung. Wussten Sie, dass jährlich etwa 3,2 Milliarden Tonnen Güter auf Deutschlands Straßen transportiert werden? Etwa drei Millionen Lkw sind dafür unterwegs. Dass da eine professionelle Ladungssicherung wichtig ist, versteht man sofort. „Die Reibbeiwerte (μ-Werte) unserer Antirutschmatten von mindestens 0,6μ sichern den Transport und sind in der Regel mehrfach verwendbar“, erklärt der Fachmann Max Madelung. Darunter mag sich vielleicht nicht jeder etwas vorstellen können. Was man sich vorstellen kann, aber gar nicht mag, ist, was passieren würde, wenn diese 3,2 Milliarden Güter unzureichend gesichert quer durch Deutschland gefahren würden. Jede Vollbremsung, jedes Ausweichmanöver hätte schwerwiegende Folgen. Zurrgurte in Kombination mit den PVP-Antirutschmatten leisten so einen wichtigen Beitrag nicht nur zur Waren-, sondern auch zu unserer aller Sicherheit auf den Straßen.

Bodenhaftung und Zukunftsvisionen

Innovation drives quality. Worldwide“, liest man unter dem PVP-Firmenlogo. Innovation und Qualität sind neben dem Kundenerfolg oberster Anspruch. Knowhow, Kreativität und Begeisterung ist das, was man spürt, wenn man dem PVP-Team in Triptis begegnet. Unterwegs in die Zukunft mit Bodenhaftung – vielleicht nicht verwunderlich bei einem Hersteller, der unter anderem Fußbodenbeläge produziert. Von Triptis aus erobert PVP die Welt mit innovativen Produkten aus Sekundärrohstoff. Und das wie die Läuferin in Pretoria: Schritt für Schritt, für Schritt, für Schritt …

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