Kein europäischer Green Deal ohne (Altreifen-)Recycling

Kein europäischer Green Deal ohne (Altreifen-)Recycling

Der weltweite Verbrauch an Biomasse, fossilen Brennstoffen, Metallen und Mineralien dürfte sich in den nächsten 30 Jahren verdoppeln. Das jährliche Abfallaufkommen wird bis 2050 sogar um bis zu 70 Prozent steigen. Um die Ziele des Green Deals zu erreichen, muss die EU die Zielkonflikte zwischen Kreislauf­wirtschaft und Chemikalienrecht bereinigen und den Einsatz nachhaltiger Recyclingprodukte (unter anderem aus Altreifen) EU-weit fördern. Andernfalls droht das Aus für den Green Deal!

Reifen-Recyclingbranche gehört zu den europäischen Nachhaltigkeits-Pionieren

Die Circular Economy von Reifen erstreckt sich von der auf Nachhaltigkeit bedachten Neureifen-Herstellung bis zur umweltgerechten stofflichen Verwertung der in Altreifen enthaltenen Rohstoffe zu hochwertigen Recyclingprodukten für ein breites Anwendungsspektrum. Auf diese Weise wird der Materialkreislauf nachhaltig geschlossen.

Die branchenübergreifende Ausweitung der Kreislaufwirtschaft, von den Pionieren (wie der Reifen-Recyclingwirtschaft) auf etablierte Wirtschaftsakteure, wird entscheidend dazu beitragen, die angestrebte Klimaneutralität bis 2050 zu realisieren, das Wirtschaftswachstum von der Ressourcennutzung zu entkoppeln und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Altreifen zu 100 Prozent wiederverwenden und verwerten

Gebrauchte Reifen sollen möglichst zu 100 Prozent wiederverwendet oder verwertet werden, um Abfälle zu vermeiden, CO2-Emissionen zu senken, natürliche Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu schützen. In Europa fallen pro Jahr rund 3,5 Millionen Tonnen Altreifen an. Je mehr dieser Reifen runderneuert, stofflich oder chemisch verwertet werden können, desto besser für Mensch, Klima und Umwelt.

Umweltgerechte, stoffliche Reifenverwertung ausbauen

Aus Altreifen umweltgerecht recyceltes Gummimehl/Gummigranulat (ELT) ist ein wertvoller Sekundärrohstoff für eine große Bandbreite nachhaltiger, langlebiger Produkte. Das Spektrum reicht von witterungsfesten, elastischen Böden für Spielplätze und Sportplätze über Bautenschutzmatten für Dachbegrünung und Photovoltaikanlagen bis hin zu gummimodifiziertem (Flüster-)Asphalt.

Umweltgerechte, stoffliche Reifenverwertung ausbauen

Pro Tonne Altreifen, die stofflich verwertet und nicht verbrannt wird, können rund 700 kg CO₂-Emissionen eingespart werden. Derzeit werden rund 40 Prozent des Altreifenaufkommens in Deutschland stofflich verwertet, künftig sollen es bis zu 75 Prozent werden. Um diese Quote bis 2030 EU-weit erreichen zu können, müssen bis 2030 folgende Maßnahmen umgesetzt werden:

  • Reifen die nicht mehr runderneuert werden können, müssen zu 90 Prozent der umwelt-gerechten stofflichen Verwertung zu nachhaltigem Gummigranulat und Gummimehl zugeführt werden.
  • Altreifen, die derzeit noch thermisch verwertet werden (vor allem in der Zementindustrie), müssen möglichst schnell stofflich verwertet werden.
  • Recycling-Gummigranulat enthält fest gebundenes PAK, dessen Migration unter realistischen Rahmenbedingungen nicht messbar ist. Im Rahmen der Überprüfung geltender PAK-Grenzwerte durch die EU-Kommission müssen gefährdungsbezogene, migrations- und emissionsbasierte Messverfahren auf EU-Ebene umgesetzt werden, um die nachhaltige stoffliche Verwertung von Reifen nicht zu gefährden.

 

Facebook
Twitter
Pinterest
XING
WhatsApp
LinkedIn